Nach langen Wochen des Verschiebens, des durch Bauarbeiten bedingten Wartens, des Zauderns, ob unser Konzept denn überhaupt auf Anklang stossen wird, hatte der Ausbruch eine wunderbar bestärkende Wirkung auf uns. Die extensiven Diskussionen über inhaltliche, einrichtungstechnische oder grammatikalische Feinheiten (sollen wir auf dem Flyer unser Angebot „Angebot“ nennen, oder ist das zu anbiedernd-ausverkaufsmässig?) wurden von dieser losgebrochenen Urgewalt weggeschwemmt, in eine wohltuende Atmosphäre unmittelbaren Arbeitseifers.
Die Selbstverständlichkeit, mit der die Kinder unser Angebot nutzten, mit der sie Stift und Radiernadel in die Hand nahmen, Sätze, Bilder und Geschichten formten, mit welcher Energie und Geduld, mit welchem Willen sie schliesslich die Arbeit am eigenen Buch aufnahmen, liess uns staunen.
Man hatte es sich in den schlaflosen Nächten davor auch schon anders ausgemalt: Abgespannte Jugendliche, die sich fragen, was sie eigentlich in diesem Raum voller alter Maschinen machen - Schreiben, wie in der Schule?!
Ein fröhliches Beispiel bewies uns das Gegenteil: Als wir Erwachsenen uns am Freitag Mittag zum Vorbereiten des Nachmittags treffen wollten, sassen da schon acht muntere Kinder um den Tisch. Sie hatten sich eingerichtet und angefangen zu arbeiten. Offensichtlich hatte jemand von uns vergessen die Türe abzuschliessen.